Weiterbildung in Beziehungsdynamischer Paar- und Sexualtherapie
Referent:in: Julia Pratibha Thoens | Robert A. Coordes
Die Weiterbildung zeichnet sich durch didaktische Vielfalt aus. Fallvorstellungen, Demonstrationen, kreativer Ausdrucksübungen und interaktive Gruppen- und Kleingruppenübungen vermitteln eine praxisnahe Erfahrungstiefe.
Ziel dieser Ausbildung ist es, die Teilnehmer*innen innerhalb der sechs Seminarwochen auf die Arbeit mit sexuellen und partnerschaftlichen Problemfeldern vorzubereiten. Danach kann es möglich sein, diese Themenfelder in die bereits bestehende therapeutische Praxis/ Beratungspraxis zu integrieren oder auch eine einige Selbstständigkeit in diesem Schwerpunktfelder anzustreben.
Weitergehende Informationen zur Weiterbildung inklusive einem einstündigen Online-Infoseminar findet sich unter www.sexualtherapie-fortbildung.de/ausbildung
Bei Interesse an Beziehungsdynamischer Paar- und Sexualtherapie und der Fragen, nach welchen Prämissen und wie wir arbeiten, ist empfohlen:
- Das Buch „Lust statt Frust“ von Robert A. Coordes, erschienen bei Goldmann
- Der Podcast „Beziehungsweise Sex“ mit Tabea Zorn und Robert A. Coordes, bei dem Fälle aus der Praxis vorgestellt und die Beziehungsdynamische Perspektive und Vorgehensweise vorgestellt und illustriert werden
- Unser Youtube-Kanal mit einigen Videos über unserer Perspektiven auf sexuelle Störungen und partnerschaftliche Probleme
- Bei uns am Institut in Berlin-Schöneberg finden regelmäßige Infotermine zu unseren Aus- und Weiterbildungsangeboten statt.
1. Seminarwoche:
Teil 1Im ersten Teil der ersten Woche geht es die Exploration der eigenen sexuellen Botschaften und die Sensibilisierung für die Drehbücher unserer Sexualität und Beziehungsvorstellungen. Wir widmen uns der Frage, ob Sexualität tatsächlich das ist, für was wir sie halten. Hier geht es auch um offene und verdeckte Motive, sowie Sichtweisen, Haltungen und deren Auswirkungen. Einflussfaktoren und Aspekte werden vorgestellt und bewegend illustriert. Vertiefende therapeutische Methoden werden erfahren.
Teil 2
Im zweiten Teil widmen wir uns Komplexen. Ein Ziel des zweiten Seminars ist es, persönliche Komplexmuster und Hintergründe zu explorieren und aufzuschlüsseln. Hier werden auch körperpsychotherapeutische Grundlagen erfahrbar eingeführt. Wir schaffen Erfahrungsräume, um die persönlichen Komplexmuster in sicherer Umgebung und spielerlisch zu erfahren.
In diesem Teil werden wir ein Grundsetting unserer beziehungsdynamischen Arbeit mit Paaren einführen und einüben.
2. Seminarwoche:
Teil 3Im dritten Teil klären wir, was unter der beziehungsdynamischen Sexualtherapie zu verstehen ist. Jede Theorie, mit der wir uns mit Problemen und Störungen auseinandersetzen bestimmt auch, welche Mittel zur Therapie und Überwindung der Störung wir wählen. Daher gehen wir auf verschiedene Störungen und Störungstheorien ein und setzen uns kritisch mit verschiedenen sexualtherapeutischen Ansätzen und Schulen auseinander. Ziel ist, dass die Teilnehmer*innen eine eigene Haltung entwickeln können. Körperpsychotherapeutisch steht die orgastische Welle in Anlehnung an Wilhelm Reich auf dem Programm.
Teil 4
Im vierten Teil der Weiterbildung arbeiten wir mit inneren Anteilen oder Egostates. Anhang verinnerlichter Rollenbilder wie Männerbildern oder Frauenbildern widmen wir uns verinnerlichten Widersprüchen und deren Auswirkungen auf Beziehung und Sexualität.
Hier werden Methoden und Vorgehensweisen vermittelt und erlernt, die das fundierte Begleiten von Klient*innen ermöglicht.
3. Seminarwoche:
Teil 5Im ersten Teil der dritten Seminarwoche geht es um Ideale vs. Schattenseiten in Beziehungen. Im Fokus steht die Beziehungsdynamik und wie wir sie erkennen und damit arbeiten können. Hier wird für sexuelle Schattenseiten und partnerschaftliche Grausamkeiten sensibilisiert, damit wir in Paartherapie damit arbeiten können. Als zentrales Thema steht in diesem Teil „Unlust“ oder „Mangel an Begehren“ auf dem Plan. Es werden differenzierungsorientierte Perspektiven erfahrbar vermittelt. Entsprechende Methoden für die Arbeit mit Paaren werden erlernt.
Teil 6
Im sechsten Teil der Weiterbildung geht es um sexuelle Fantasien in der therapeutischen Arbeit und den Umgang damit. In sexuellen Fantasien zeigen sich oft verdrängte oder bisher ungenügend gewürdigte Wünsche und Aspekte, die es in die therapeutische Arbeit zu integrieren lohnt. In diesem Teil geht es darum, sexuelle und partnerschaftliche Ambivalenzen und den Umgang mit emotionalen Zwickmühlen zu explorieren und im paartherapeutischen Prozess zu nutzen.
4. Seminarwoche:
Teil 7In diesem Teil widmen wir uns der Gestaltung eines effektiven Erstgesprächs. Hier soll beantwortet werden, was wichtig und wie vorgegangen werden kann. Dazu vermitteln wir die Grundlagen der Auftragsklärung und führen schrittweise durch den Prozess. Gerade in der Sexualtherapie mit den sensiblen und oftmals schambeladenen Themen ist der kommunikative Einstieg in den therapeutischen Prozess besonders wichtig. Wir vermitteln im Schwerpunkt den Beziehungsdynamischen Einstieg und damit auch die Möglichkeiten, an die Auftragsklärung anzuknüpfen. Als Fokusthema setzen wir uns im siebten Teil Eifersucht und den therapeutischen Umgang damit. Neben Fallbeispielen lernen die Teilnehmer*innen effektive Methoden des einzel- und paartherapeutischen Arbeitens kennen.
Teil 8
Im achten Teil wollen wir die bisher vermittelten und erlernten beziehungsdynamischen Prämissen reflektieren und zeigen, wie praktisch und direkt diese Anwendung finden können. Entsprechende Methoden für die Einzeltherapie werden demonstriert und eingeübt.
Als Fokusthema haben wir uns in diesem Seminar die Sensibilisierung und den Umgang mit Traumata wie auch sexuellem Missbrauch in der Therapie gesetzt. Wir wollen hier die Grenzen unserer Arbeit thematisieren und auch vermitteln, wie man stützend arbeiten kann. Dies zeigt sich gerade dann angezeigt, wenn Klient*innen emotional überfordert und überflutet sind und Stabilisierung brauchen. Entsprechenden Möglichkeiten und Methoden werden vermittelt und eingeübt.
5. Seminarwoche:
Teil 9Im neunten Teil widmen wir uns dem Thema therapeutische Haltung. Die Teilnehmer*innen erhalten Feedback und können dies zur Selbstentwicklung und Schärfung der eigenen Therapeutenpersönlichkeit nutzen. Welche innere Haltung ist hilfreich, will man effektive und wertschätzende Therapieprozesse initiieren? Nach welchen eigenen Prämissen möchte ich meine Therapieprozesse gestalten. Fragen wir diese wollen wir in diesem Seminarteil beantworten.
Als Fokusthema haben wir uns in diesem Seminar „Hypersexualität“ oder „zwanghafte Sexualität“ gesetzt. Wir werden unsere Perspektive darauf vorstellen und entsprechende Methoden vermitteln und anwenden. Auch eine körperpsychotherapeutische Sicht wird angewendet.
Teil 10
Im zehnten Teil widmen wir uns den schwierigen Klient*innen und den damit einhergehenden Kommunikationsherausforderungen der Teilnehmer*innen. Gerad an den ersten beiden Tagen werden wir intensiv kommunikative Möglichkeiten und Vorgehensweisen kennen- und anwenden lernen. Ziel ist die Befähigkeit der Teilnehmer*innen im Umgang mit den eigenen kommunikativen Herausforderungen im therapeutischen Alltag. Als Fokusthema haben wir uns in diesem Seminar „Beziehungslosigkeit“ oder unerwünschtes Singledasein gesetzt. Viele Menschen suchen unsere Praxis auf, da sie keine*n Partner*in finden oder aber keine dauerhafte Beziehung begründen können, obwohl sie es sich eigentlich wünschen. In diesem Seminar werden wir die Beziehungsdynamische Perspektive sowie entsprechende Methoden für die einzeltherapeutische Arbeit vermitteln und einüben.
6. Seminarwoche:
Die sechste Seminarwoche ist unsere Abschlusswoche, die wir als intensive Prozesswoche konzipiert haben. Wir starten mit intensiven körpertherapeutischen Sequenzen und fokussieren dann auf die Arbeit mit kindlichen Regungen/ dem „inneren Kind“. In Selbsterfahrung kann die Bedeutsamkeit dieser Arbeit erlebt werden.
Weiterhin steht psychodramatisches Arbeiten auf dem Plan unserer Abschlusswoche. Die Teilnehmer*innen können mit eigenen Anliegen oder mit Fällen von Klient*innen arbeiten. Entsprechende Prozesse werden demonstriert und psychodramatische Methoden vermittelt.
In dieser Woche besteht ebenfalls die Möglichkeit, Themen aus der Ausbildung zu vertiefen oder neue Aspekte zu vermitteln. Oftmals wird hier beispielsweise auf das Arbeiten mit Paaren oder bestimmte körperpsychotherapeutische Vorgehensweisen eingegangen.
Da dies auch die letzte Woche unserer Weiterbildung ist, werden den letzten Teil dem Thema „Gestaltung von Abschieden“ widmen. Wie kann ich einen gelungenen therapeutischen Abschluss beeinflussen, welche Methoden dafür nutzen? Fragen wie diese wollen wir beantworten. Verschiedene Methoden zur Gestaltung von Abschieden werden mit der Gruppe erfahren, um unsere Weiterbildungsreise in würdiger Weise abzurunden.
Die Ausbildung ist nur in ihrer Gesamtheit buchbar. Deine Investition in die Ausbildung (zzgl. Unterkunft / Verpflegung) beträgt 5.160 € - bei Zahlung vor der 1. Seminarwoche ermäßigt sich der Betrag auf 4.735 €.
Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung kannst du bis spätestens 2 Wochen vor dem jeweiligen Seminarbeginn zahlen.
Terminliste:
- 1. Seminarwoche: So. 09.03.2025 18:00 – Sa. 15.03.2025 16:00, Julia Pratibha Thoens | Robert A. Coordes, Seminarpreis 860 €, Booking Available
- 2. Seminarwoche: Mo. 09.06.2025 18:00 – So. 15.06.2025 16:00, Julia Pratibha Thoens | Robert A. Coordes, Seminarpreis 860 €, Booking Available
- 3. Seminarwoche: So. 05.10.2025 18:00 – Sa. 11.10.2025 16:00, Julia Pratibha Thoens | Robert A. Coordes, Seminarpreis 860 €, Booking Available
- 4. Seminarwoche: So. 01.03.2026 18:00 – Sa. 07.03.2026 16:00, Julia Pratibha Thoens | Robert A. Coordes, Seminarpreis 860 €, Booking Available
- 5. Seminarwoche: So. 28.06.2026 18:00 – Sa. 04.07.2026 16:00, Julia Pratibha Thoens | Robert A. Coordes, Seminarpreis 860 €, Booking Available
- 6. Seminarwoche: So. 06.09.2026 18:00 – So. 13.09.2026 11:00, Julia Pratibha Thoens | Robert A. Coordes, Seminarpreis 860 €, Booking Available